„Nein“ ist nicht gleich „Nein“. Unser „Nein“ gibt es in verschiedenen Qualitäten. Und je nachdem in welcher Qualität/Energie wir ein „Nein“ verwenden, benutzen, sagen und zum Ausdruck bringen, erzielt es vollkommen unterschiedliche Wirkungen. „Nein“ auf der Ego-Ebene Die meisten „Neins“, die wir sprechen, fühlen/artikulieren wir nur innerlich. Es ist irgendeine Situation eingetreten und wir sagen innerlich „Nein“ dazu. Wir wollen das, was ist, nicht wahr haben. Wir wollen es anders haben. Unser Vorstellungen und Erwartungen, Wünsche und Ziele wurden enttäuscht und wir hadern mit der Situation. Ein „Nein“, dem die Energie von Hadern zugrunde liegt, ist ein „Nein“ auf der Ego-Ebene. Ein „Nein“, dem die Energie von Hadern zugrunde liegt, verweigert die Anerkennung dessen, was ist. Ein „Nein“, dem die Energie von Hadern zugrunde liegt, verweigert dem Jetzt das „Ja“ (auf der Sachebene - es ist, wie es ist). Wenn wir dieses Ego-„Nein“ benutzen, fühlen und innerlich spüren, dann erschaffen wir mit diesem „Nein“ weiteren Schmerz. Es gibt noch ein anderes „Nein“. Neben dem „Nein“ auf der Ego-Ebene - neben diesem hadernden „Nein“ - gibt es auch noch das „Nein“ auf der Herz/Geist-Ebene. Wir haben zwei Egos Das Herz selbst IST JA und kann gar nicht „Nein“ sagen. Doch das dem Herzen dienende Ego kann sehr wohl auch „Nein“ sagen. Wir haben zwei Egos, ein Ego, das auf das Außen und die Gesellschaft konditioniert ist. Dieses Ego ist DAS EGO. Dieses Ego ist „das konditionierte Ego“ und es ist von der Urquelle und von der universalen Liebe und von unserem Herzen abgetrennt. Und es gibt ein zweites Ego, das dem Innen, dem Inneren Kind dient. Dieses zweite Ego, das dem Herzen dient, ist bei den meisten Menschen unterentwickelt oder versteckt oder weggesperrt und inaktiv, sodass bei diesen Menschen das, was sie machen und tun, immer DURCH das auf die Gesellschaft konditionierte Ego zum Ausdruck kommt. Wenn wir beispielsweise mit der Familie am Strand sind und gemeinsam mit den Kindern eine schöne Sandburg bauen, dann kommt hierbei das Spiel unseres Inneren Kindes zum Ausdruck. Dieses Spiel kommt DURCH unser „Herzensfeld-Ego“ zum Ausdruck. Unser „Herzensfeld-Ego“ ist der Diener unseres Herzens, der Diener unseres Inneren Kindes und „das ausführende Organ“ unserer Selbstliebe. Das „Herzenfeld-Ego“ ist auf die Liebe programmiert - und wenn es aktiv wäre, dann würde es alles, was dem Inneren Kind Schaden zufügen könnte und alles, was das Innere Kind in seiner Spielfreude und in seinem kreativen , fantasievollen Selbstausdruck behindern oder beeinträchtigen könnte, massiv in die Schranken weisen. Das „Herzensfeld-Ego“ ist nicht nett und freundlich, sondern klar und eindeutig im Namen des Herzens, im Sinne des Inneren Kindes und entsprechend „der Wahrheit der universalen Liebe“. DAS EGO wie wir es kennen, ist das klassische konditioniert Ego, das auf das Außen und die Werte und Normen und Regeln und Tugenden der Gesellschaft konditioniert und programmiert ist. Dieses Ego tritt für die erlernten Werte ein und ist zugleich höflich und rücksichtsvoll, wenn diese Tugenden zu seiner Programmierung dazu gehören. Wenn wir Angst haben um unsere schöne Sandburg Es könnte nun passieren, dass jemand unsere schöne Sandburg, die wir am Strand mit den Kindern gebaut haben, kaputt machen möchte - beispielsweise ein paar Jugendliche. Dann kommt unser eigenes konditioniertes Ego DURCH die anderen Menschen zum Ausdruck. Die in uns selbst innewohnenden destruktiven Ego-Energien bemächtigen sich anderer Menschen, nutzen die anderen Menschen als Werkzeuge und zerstören das schöne, kreative Spiel unseres Inneren Kindes. Und uns als Vater/Mutter würde es nicht gelingen, unsere schöne Sandburg vor der Zerstörung zu bewahren. Die Sandburg steht hierbei symbolisch und beispielhaft für „etwas“, was wir aus unserem Inneren Kind heraus Schönes machen und tun. Es kann beispielsweise auch Musik und Tanz sein oder Kunst und Malerei - alles, was wir aus unserem Inneren Kind heraus sensibel, kreativ, intuitiv und fantasievoll in dieser Welt spielen und erschaffen läuft Gefahr, beispielsweise durch eine spitze Bemerkung oder durch einen verletzenden Kommentar kaputt gemacht zu werden. Wenn wir beispielsweise am Strand sitzen und die Jugendlichen kommen sehen und wenn wir dann schon eine Verunsicherung fühlen und „Angst haben“, dass die Jugendlichen die Sandburg kaputt machen KÖNNTEN oder sich lustig machen, dann wäre genau dies noch das alte Muster und die alte Variante mit unserem Opferstatus. Und entsprechend der sich selbst erfüllenden Prophezeiung würde sich unsere Angst bewahrheiten. Die Angst, die wir fühlen, spüren wir auf der Ebene unseres Ego und diese gesamte Situation spielt sich auf der Ego-Ebene ab - und führt daher zu Schmerz. Innerlich sagen wir schon beim Herannahen der Jugendlichen „Nein“ und hadern, dass sie unsere schöne Sandburg kaputt machen KÖNNTEN. Und genau dieses innere „Nein“ erschafft dann die befürchtete Realität. Wie können wir nun einen anderen, neuen, besseren Umgang mit der Situation finden? Eine andere Möglichkeit ist, die Situation anstatt aus unserem Ego aus unserem Geist heraus wahrzunehmen. Der Ebenen-Wechsel ist die Lösung Wir sitzen am Strand und sehen die herannahenden Jugendlichen. Und wir bezeugen bereits jetzt, wo die Jugendlichen noch einige Schritte entfernt sind, dass die Jugendlichen das Potenzial hätten, unsere schöne Sandburg zu zerstören. Innerlich sagen wir „Ja“, dass es diese Möglichkeit gibt. Innerlich sagen wir „Ja“, dass diese Möglichkeit existiert und sie ist sogar sehr wahrscheinlich. Wir nehmen diese Möglichkeit ernst und erkennen sie als Option an. Dann können wir - nachdem wir diese Möglichkeit anerkannt haben - im zweiten Schritt „Nein“ zu dieser Möglichkeit sagen und einen Blick zu den Jugendlichen hin werfen und ein Energiefeld aufbauen, dass wir „alles erfasst haben“. Wir können den Jugendlichen - und damit unserem eigenen zerstörerischen Ego - signalisieren, dass wir erkannt haben und anerkennen, dass wir sehen, wie „die Lust auf Zerstörung“ sich uns zeigt. Und dann können wir rein energetisch liebevoll und klar und deutlich „Nein“ sagen. Und da wir die Existenz/Anwesenheit/Gegenwärtigkeit der Energie von Zerstörung aus unserem Herzen/Geist heraus anerkannt haben, fühlen sich die Jugendlichen und fühlt sich unser eigenes konditioniertes Ego - das Lust hat DURCH die Jugendlichen zum Ausdruck zu kommen - gesehen und geliebt und angenommen und gesegnet - und verzichten gerne und bereitwillig und freiwillig auf den Akt der Zerstörung - weil es nicht mehr nötig ist - weil sie ja auch schon so unsere volle Aufmerksamkeit erhalten/bekommen haben, die ihnen so wichtig ist. Bei Gewalt und Zerstörung geht es letztendlich IMMER um ein ungestilltes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit. Unser konditioniertes Ego braucht nur eines: Aufmerksamkeit Doch nicht die Jugendlichen oder „die anderen“ haben dieses „Bedürfnis nach Aufmerksamkeit“, sondern unser eigenes konditioniertes Ego, das DURCH die anderen zum Ausdruck kommt und die anderen Menschen für seine eigenen Zwecke benutzt, hat dieses Bedürfnis nach Aufmerksamkeit. Wir begegnen also immer uns selbst. Doch dieses ICH bzw. unser SELBST besteht eben nicht nur aus EINEM Aspekt, sondern aus Licht UND Schatten, aus Ego und Herz, auch JA und NEIN, aus Erschaffen und Zerstören, aus dem dem Herzen dienenden Ego und aus dem auf die Gesellschaft konditionierten Ego. Wir sind sowohl Schöpfer wie auch Zerstörer Wir selbst sind Schöpfer und Erschaffer - mit unserem Herzen, mit unserem Inneren Kind, aus unserem Geist heraus. Und wir selbst sind auch Vernichter und Zerstörer - mit unserem konditionierten Ego, das vom Herzen und von der Quelle und von der Liebe abgetrennt ist. Und so passiert es uns im Privaten oder im Familiären oder im Beruflichen immer wieder, dass wir selbst mit dem zerstörerischen Anteil unseres eigene Ich genau das kaputt machen, was wir mit dem schöpferischen, gestaltenden Anteil unseres Selbst mit viel Herzblut erschaffen haben. Beziehungen können giftig/toxisch sein In gewissen Settings - sei es in Partnerschaft/Beziehung oder auch bei der Arbeit - haben wir - aus welchen Gründen auch immer - Schwierigkeiten, mit unserem Partner/mit unserer Partnerin oder mit unseren Kindern oder mit unserer Arbeitskollegin so umzugehen wie mit den Jugendlichen am Strand. Es fehlt uns, dem anderen liebevoll und segnend seine zerstörerische Lust zuzubilligen. Entweder sagen wir „Nein“ mit Worten - dann fühlt sich der/die andere abgelehnt und zurückgewiesen. Oder wir mögen nicht „Nein“ sagen und sagen dann lieber nichts (oder „Ja“) und dann nimmt das Schicksal seinen Lauf und die Jugendlichen machen (unser eigenes konditioniertes Ego macht) die schöne Sandburg kaputt. Entscheidend für die erfolgreiche Lösung des Konflikts ist die Anerkennung des eigenen Ego im anderen - und hierbei speziell die Anerkennung der „Lust auf Zerstörung“. Dies fällt und bei fremden Menschen natürlich leichter als bei unseren Liebsten. Zumal die uns liebsten Menschen natürlich niemals „zugeben“ würden, Lust auf Zerstörung und Lust auf Kaputtmachen zu haben - haben sie ja auch nicht selbst, doch UNSER Ego hat eben Lust, DURCH die anderen Menschen in Erscheinung zu treten und sie für das Kaputtmachen „zu benutzen“. Anerkennung der Lust auf Zerstörung Es muss auch nicht immer „der andere“ in Persona sein. Es kann auch passieren, dass wir eine schöne Urlaubsreise buchen und dass dann unsere eigenen Energien durch den andern bzw. durch den Reiseveranstalter oder durch den Bustransfer oder durch das Hotel oder durch die Menschen vor Ort in Erscheinung treten. „Unsere Sandburg“ ist dann eben nicht die Sandburg am Strand, sondern „der Urlaub“ oder „das schöne Vorhaben“ oder „die Überraschung“ oder auch „beruflicher Erfolg“. Wir werden feststellen können, dass es in unserem Leben einige Dinge gibt, da passieren uns so gut wie keine unliebsamen Überraschungen. Und dann gibt es andere Situationen, da werden wir schier von unliebsamen Überraschungen verfolgt. Manchen Menschen gelingt das, was sie für sich selbst alleine machen gut und das, was sie im Beruflichen oder zusammen mit dem Partner/mit der Partnerin machen geht immer wieder schief. Und es kann auch genau anders herum passieren, nämlich dass das, wir für sich selbst und für uns alleine machen immer wieder schief geht und das, was wir im Beruflichen oder zusammen mit dem Partner/mit der Partnerin machen gelingt uns immer wieder gut. Dann haben wir da irgendwie entsprechende Programme am Laufen. Mit dem Finger auf die anderen zeigen hilft nicht weiter Solange wir mit dem Finger auf die anderen zeigen und sagen „die anderen sind schuld“, werden wir aus unserer eigenen Programmierung nicht heraus kommen. Wir müssen uns schon an die eigene Nase fassen, wenn wir unser Leben auf die Reihe kriegen wollen. Noch einmal eine kurze Zusammenfassung . . . Wenn wir hadern und aus dem Ego heraus „Nein“ sagen, dann erfüllt sich die sich selbst erfüllende Prophezeiung und das, was wir unbedingt verändern wollen, wird bleiben und wird immer schlimmer werden. Wenn wir tatsächlich etwas verändern wollen, so müssen wir im ersten Schritt „Ja“ sagen zu dem, was ist - und zwar aus unserem Geist heraus. Und hier gilt es, insbesondere innerlich „Ja“ zu sagen zu möglichen negativen Szenarien, die eintreten könnten und die unserem Ego Angst machen würden. Sagen wir innerlich zu diesen negativen Szenarien/Möglichkeiten aus unserem Ego heraus „Nein“, so verweigern wir diesen ja schon jetzt in uns existierenden Bildern unsere Anerkennung und sie werden Wirklichkeit werden. Sagen wir innerlich zu diesen negativen Szenarien/Möglichkeiten aus unsrem Geist heraus „Ja“ - dass diese Bilder vor unserem inneren Auge aufgetaucht sind und als Möglichkeit existieren - so schenken wir diesen Negativ-Szenarien schon jetzt unsere Aufmerksamkeit und Anerkennung und unseren Segen - und damit ihre Daseinsberechtigung - und sie brauchen überhaupt nicht mehr reale Wirklichkeit zu werden, weil sie ja bereits jetzt im Geistig-Seelischen unsere innere Realität waren mit den dazugehörigen Gefühlen. Haben wir in uns selbst innerlich klar sortiert, dass wir eine Situation/ein Szenario im ersten Schritt mit „Ja – existent/möglich“ anerkennen und dann im zweiten Schritt mit „Ja – wünschenswert“ oder „Nein – schmerzhaft“ bewerten, so hat dieses „Nein“ tatsächlich ein Gewicht und eine Aussagekraft, denn nur wenn wir zu etwas, zu dem wir im ersten Schritt (Sachebene, Herz/Geist) „Ja“ gesagt haben, im zweiten Schritt (emotionale Ebene, Bewertung, Ego) „Nein“ sagen, unterstreichen wir unsere Aufmerksamkeit dessen, was existiert und was passieren könnte. Nur ein von Herzen kommendes „Nein” hat Substanz Nur ein von Herzen kommendes „Nein“ hat tatsächlich Gewicht und erzielt eine nachhaltige Wirkung, weil diesem von Herzen kommenden „Nein“ die Energie von Anerkennung und Aufmerksamkeit dessen, zu dem „Nein“ gesagt wird, zugrunde liegt. Das „Nein“ des Ego wird in dieser Schöpfung von Gott und vom Leben und von der Liebe schlicht und einfach nicht gehört, weil es ohne Substanz ist. Warum dies so ist? Weil das Ego nur „Ja“ zu seinen eigenen Vorstellungen und Zielen und Wünschen sagt. Mit seinem „Nein“ bringt das Ego, dass alternative Möglichkeiten für es überhaupt nicht existieren. Wir müssen zweimal „Ja” oder „Nein” sagen Wenn wir „Ja“ oder „Nein“ sagen, so ist es mit einmal „Ja“ oder einmal „Nein“ sagen nicht getan. Wenn wir nur einmal „Nein“ sagen, dann hat dies keine Wirkung. Das „Nein“ verpufft. Wir müssen einmal im ersten Schritt aus unserem Herzen heraus „Ja“ oder „Nein“ sagen. Und dann erst im zweiten Schritt ist unser Ego dran mit „Ja“ oder „Nein“ sagen. Jeder - Herz und Ego - muss einmal zu Wort kommen. Wenn wir einen Aspekt übergehen - und meistens übergehen wir unser Herz - dann wird sich die Wahrheit dieses Aspekts in den Vordergrund spielen und maßgeblich unser Leben bestimmen und mit gestalten. Unser Ego kann „Ja“ und „Nein“ sagen. Durch das „Ja“ unseres Ego bringen wir unsere Zustimmung und unser Einverständnis sowie unsere Freude und unser Gefallen zum Ausdruck. Durch das „Nein“ unseres Ego bringen wir unsere Ablehnung und unser „Nein danke“ sowie unser Missfallen und unseren Schmerz zum Ausdruck. Unser Herz kann gar nicht „Nein“ sagen, weil es „Ja“ IST. Wollen wir also unser Herz nicht übergehen, so müssen wir im ersten Schritt „Ja“ sagen zu der Existenz einer Situation oder zu der Möglichkeit eines Szenarios - mit den dazu gehörigen Gefühlen. Das „Ja“ und das „Nein“ unseres Ego bekommen erst dann ein Gewicht, eine Bedeutung und eine Kraft, wenn wir zuvor aus unserem Herzen heraus „Ja“ gesagt haben. Und insbesondere unser „Nein“ NACH dem „Ja“ unseres Herzens ist sehr kraftvoll, denn es beruht auf der Anerkennung einer Möglichkeit, die so, wie sie sich uns als Möglichkeit zeigt, existent ist und ganz bestimmte Gefühle in uns auslöst - die sich so anfühlen, wie sie sich nun mal anfühlen. Unser „Ja“ zu dem „Ja“ unseres Herzens und unser anschließendes „Ja“ zu dem „Nein“ unseres Ego ist dann ein schöner Zweipunkt im Sinne der Quantenheilung und kann nun Wunder geschehen lassen . . .
Herzlichst
Dein
Björn Geitmann
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