Konkretismus ist ein „Krankheitsbild“, bei dem ein Mensch nicht in der Lage ist, die Botschaft „hinter den Worten“ zu erfassen. Er/sie vermag es nicht, „zwischen den Zeilen zu lesen“. Menschen, die „unter Konkretismus leiden“, verstehen/erfassen nur die konkrete Bedeutung eines Wortes oder Satzes und nicht den „höheren/tieferen Sinn dahinter“. Dies führt dazu, dass diese Menschen Schwierigkeiten haben, Redewendungen und Metaphern oder auch ironische Bemerkungen zu entschlüsseln und richtig zu verstehen. Manches ist eben anders als wir denken.Redewendungen in unserem Alltag
Wir alle kennen viele Redewendungen unseres Alltags, die wir bildhaft als Metapher benutzen, um etwas zum Ausdruck zu bringen, was mit den konkreten Worten überhaupt nichts zu tun hat.
Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.
Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen schmeißen.
Den letzten beißen die Hunde.
Jeder ist selbst seines Glückes Schmied.
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.
Es ist alles in Butter.
Total neben der Spur sein.
Nicht den roten Faden verlieren.
Vom Regen in die Traufe kommen.
Mehrere Eisen im Feuer haben.
Ein Brett vor dem Kopf haben.
Viele Wege führen nach Rom.
Und so weiter . . .
Und dann kennen wir ganz viele Bilder aus Erzählungen . . .
Bilder der Bibel
Jesus ging über das Wasser.
Jesus besänftigte den Sturm.
Die Speisung der Zehntausend.
Die Wunder, die Jesus vollbrachte, zum Beispiel dass ein Lahmer wieder gehen und dass ein Blinder wieder sehen konnte.
Müssen wir da nicht innerlich stutzig werden?
Könnte es vielleicht sein, dass die Bibel eine Sammlung „von Redewendungen“ ist, eine Sammlung von Metaphern und Gleichnissen, eine Sammlung von Bildern und symbolischen Geschichten, die überhaupt nicht konkret zu verstehen sind.
Konkretismus oder eine Wahrheit dahinter?
Ist mit den Bildern und Geschichten der Bibel das gemeint, was gesagt wird?
Oder wird mit den Bildern und Erzählungen der Bibel auf eine tiefere/höhere Wahrheit/Botschaft hingewiesen?
Möglicherweise hat „Jesus ging über das Wasser“ gar nichts mit Wasser zu tun, sondern damit, dass Jesus „nicht unterging im Meer der Gedanken und Probleme der Menschen.“
Möglicherweise hat „Jesus besänftigte den Sturm“ nichts mit starkem Wind zu tun, sondern damit, dass er in der Lage war, den Sturm der Gedanken der Menschen zu besänftigen.
Möglicherweise hat die Speisung der Zehntausend gar nichts mit dem Verteilen von Nahrungsmitteln für das körperliche Wohl zu tun, sondern mit dem Geben von inspirierender, „geistiger Nahrung“ für den Geist der Menschen.
Möglicherweise haben die Wunder, die Jesus vollbrachte, zum Beispiel dass ein Lahmer wieder gehen und dass ein Blinder wieder sehen konnte, nichts mit den beschriebenen körperlichen Krankheitssymptomen zu tun, sondern damit, dass die Menschen sich mit ihren Glaubenssätzen selbst blockieren und lahm legen und dass deren Auflösung jeden Menschen wieder aktiv, tatkräftig und frei aufspielen lässt. Und wenn die Menschen blind sind, dann nicht wegen ihrer schlechten Augen, sondern weil die Menschen die Dinge durch die Brille ihres Ego sehen/betrachten/anschauen und entsprechend bewerten, anstatt die Welt mit den Augen des Herzens zu betrachten und das Leben neu zu verstehen.
Alles sind „nur“ Metaphern
Alles sind Gleichnisse.
Alles sind Symbolbilder.
Sogar die Ereignisse unseres ganz normalen Alltags verstehen wir nicht mit unserem Herzen, sondern aus unserem Ego heraus, das unter dem Krankheitsbild des Konkretismus leidet.
Die Symbolik von Krankheits-Bildern
Sogar unsere körperlichen Krankheitssymptome sind nicht konkret zu nehmen, sondern auch sie sind „eine Geschichte“, eine Metapher, eine Parabel, ein Gleichnis mit einer Symbolik und mit einer tiefergehenden/höheren Botschaft. Es gibt mehrere Bücher zur Krankheitsbilderdeutung, in denen auf die Symbolsprache unseres Körpers näher eingegangen wird und wo die verschiedenen Krankheitsbilder auf eine neue Art und Weise gesehen, betrachtet, verstanden, interpretiert und gedeutet werden (z.B. Der Schlüssel zur Selbstbefreiung, Enzyklopädie der Psychosomatik, 1300 Erkrankungen und Symptome von Christiane Beerlandt oder Krankheit als Symbol, Handbuch der Psychosomatik, Symptome, Be-Deutung, Einlösung von Rüdiger Dahlke).
Klar - wenn wir uns den Fuß verletzen, dann „geht es so nicht mehr weiter“.
Wenn wir Kopfschmerzen haben, dann „zermartern wir uns das Hirn“ und „unsere Gedanken (insbesondere unsere fehlgeleiteten Vorstellungen vom Leben) machen uns das Leben schwer“.
Wenn wir Hautausschlag haben, dann „ist etwas zum aus der Haut fahren“.
Und wenn wir unter einer Entzündung leiden, dann ist dies ein Kriegsschauplatz, wo Engelchen und Teufelchen zu einem bestimmten Thema ziemlich heftig miteinander kämpfen.
Wenn wir Schnupfen haben, dann „haben wir die Nase voll“.
Und wenn wir Husten haben, dann wollen wir jemandem etwas husten.
Oftmals sind die anderen für uns wie ein Spiegel
Oftmals sind unsere eigenen Kinder oder auch unser Partner/unsere Partnerin mit ihren Krankheits-Bildern Symptomträger FÜR UNSERE eigenen innerseelischen Konflikte.
Und auch unsere eigenen Krankheitssymptome müssen nicht immer auch unser eigenes Problem wiederspiegeln, sondern können auch ein Ausdruck von aufgenommenen Fremdenergien in unserem System sein.
Häufig ist es ganz so wie beim Familienstellen/Aufstellungsarbeit, da fühlen wir uns ja auch in eine Stellvertreterrolle ein und dann fühlen wir plötzlich Gefühle und haben körperliche Symptome/Erscheinungen, die nichts mit uns selbst zu tun haben, sondern mit dem Energiefeld, für das wir gerade in der Stellvertreterrolle sind.
Und es geht noch weiter . . .
Die alltäglichen Metaphern in unserem Leben
Nicht nur unsere Krankheitsbilder können wir jenseits des Konkretismus neu verstehen - auch unsere Alltagssituationen.
Ganz gleich ob es sich um unser kaputtes Auto handelt oder um unseren von den Schnecken zerfressenen Gemüsegarten oder um ein verstopftes Abflussrohr oder um einen schmerzhaften Verlust oder um Schicksalsschläge - auch all diese Erlebnisse und Erfahrungen und Situationen unseres Alltags sind bzw. erzählen uns „nur Geschichten“, sind nur Metaphern, sind nur Gleichnisse, sind symbolisch zu verstehen - nicht konkret.
Und es nützt nichts, wenn wir „die Symbolgeschichte reparieren“, denn sie ist ja gar nicht kaputt, sondern sie zeigt uns nur auf, dass in uns selbst im Seelischen „etwas kaputt“ ist.
Wie im Innen, so im Außen
Das Innen geht dem Außen stets voraus.
Die jetzt in uns schwingenden Energien speisen die Ereignisse in unserem Leben und in unserem Alltag und rufen die entsprechenden Situationen hervor.
Die IN UNS schwingenden Energien sind die Ursache für die Geschehnisse im Außen.
Wir brauchen also nicht am Außen herum zu doktern, sondern wir müssen die Ursache schon bei der Wurzel packen. Und die Wurzel ist ein in unseren inneren Seelenwelten fest verwurzelter Glaubenssatz. Dieser Glaubenssatz ist unsere innere Wahrheit. Und aus diesem Glaubenssatz heraus bewerten wir das Außen und die Welt und die Ereignisse um uns herum.
Manches ist anders als man denkt
Wir begegnen dem Phänomen von Konkretismus all überall - und die meisten Menschen bemerken es nicht.
Die allgemeinen Sprichwörter kennen wir ja gerade noch so.
Doch schon bei den Bibelgeschichten verfallen wir dem Konkretismus.
Und bei unseren Krankheitssymptomen erst recht.
Und bei den Situationen und Ereignissen unseres Alltags sowieso.
Was könnte die geheime Botschaft hinter allem sein?
Was könnte mit diesem oder jenem Ereignis eigentlich wirklich gemeint sein?
Was könnte uns das Leben damit sagen wollen?
Verstehen ist Liebe
Solange wir nicht verstanden haben, fehlt es in unserem Leben an Liebe.
Wer eine Redewendung ganz konkret und für bare Münze nimmt und somit falsch versteht, hat nicht verstanden, um was es eigentlich wirklich geht.
Und wenn „das Leben zu uns spricht“ mit den Bildern, die es uns schickt/schenkt und wenn wir diese Bilder konkret und für bare Münze nehmen und somit falsch verstehen, dann haben wir nicht verstanden, um was es dem Leben eigentlich wirklich geht.
Unsere „Sicht der Dinge“ und unsere Glaubenssätze und Gewohnheiten führen häufig zu einem blind sein, das uns lahm legt - und bisher hat „der Messias“ noch nicht an unserer Tür geklingelt und für uns noch kein Wunder vollbracht.
Der Erlöser wird nicht kommen, da können wir lange warten
Der Messias wird nicht kommen - denn er ist bereits da.
Unser eigener Geist ist der Messias, auf den wir solange gewartet haben.
Doch wenn und solange die Gedanken unsere Ego so laut herum krakehlen, wird unser Geist in uns keine Wunder vollbringen können - weil wir ihn schlicht und einfach nicht hören und weil wir unseren Geist nicht wahrnehmen, nicht konkret nehmen und nicht für bare Münze nehmen.
Solange wir nur unsere Gedanken konkret nehmen und als Wahrheit ansehen, kann unser Geist keine Wunder vollbringen.
Alles, was unser Geist dann tun kann, ist, das Bestehende zu zerstören, damit wir nach der Zerstörung unserer Ego-Gedankengebilde ein offenes Ohr für unseren Geist, für unsere innere Stimme, für unsere Herzensfeld-Intuition und für unser gesundes Bauchgefühl haben.
Hier wird die Geschichte des Phönix aus der Asche zur Wahrheit, denn unser Geist, unser Herz, das Leben, diese Schöpfung muss zunächst einmal alles, was derzeit von unseren Gedanken beherrscht wird, „in Schutt und Asche legen“ - und erst danach kann aus der Asche des Alten neues Leben und ein neues Bewusstsein entstehen/ein neuer Geist erwachen/erwachsen.
Unser Buchgefühl ist so ziemlich das Gegenteil von Konkretismus - unser Bauchgefühl es ist oftmals diffus, irgendwie komisch, nur so zu spüren. Und genau dies ist Herzensfeld-Energie.
Konkretismus ist Ego
Und weil wir selbst mit unserem Ego identifiziert sind, halten wir uns gerne an den konkreten Worten und Dingen und Ereignissen fest - doch all dies führt am Eigentlichen - am Herzen - vorbei.
Das Herz ist genau das, was wir eben nicht so konkret fassen können.
Und genau dort geht unser aller Reise hin . . .
Herzlichst
Dein
Björn Geitmann
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