Situationen, mit denen wir hadern und mit denen wir keinen guten Umgang finden, können uns auf Dauer krank machen. Dies trifft sowohl auf unsere berufliche Situation zu wie auch auf unsere Partnerschaft/Beziehung. Wenn und solange wir es nicht wahr haben wollen, dass etwas so ist, wie es ist und wenn und solange wir immerzu daran denken und daran festhalten, dass es anders sein sollte als es ist, kommen wir auf keinen grünen Zweig, können wir nichts bewirken, kommen wir nicht weiter, treten wir auf der Stelle und werden am Ende noch krank.
Wenn wir „es anders haben wollen“, können wir keinen guten Umgang mit dem finden, wie es nun mal ist, weil wir ja davon ausgehen, dass es anders sein KÖNNTE.
Doch es IST nicht anders.
Es IST wie es ist
Einen guten Umgang mit einer Situation können wir erst dann finden, wenn wir den Status quo anerkennen.
Einen guten Umgang mit einer Situation können wir nur dann finden, wenn wir aufhören mit unseren Gedanken von „es sollte anders sein“.
Es IST NICHT anders.
Es IST, wie es ist.
Erkennen wir an, dass unser Leben jetzt in diesem Moment im Beruflichen und/oder im Privaten (Partnerschaft, Beziehung, Familie, Kinder, Gesundheit) und auch hinsichtlich unserer Wohnsituation, bezüglich unserer Finanzen, im Hinblick auf unsere sozialen Kontakte und überhaupt alles - so ist, wie es ist - so können wir schauen, wie wir einen guten Umgang mit den Punkten finden, die uns stören.
Wir werden die Punkte nicht verändert bekommen.
Die Punkte bleiben so, wie sie sind
Doch wir können aufhören mit unserem „es sollte anders sein Gejammer“.
Wir können anfangen, mit der Situation jetzt einen guten neuen Umgang zu finden.
Nehmen wir einmal an, die Kommunikation mit bestimmten Menschen läuft nicht so, wie wir es uns vorstellen. Was können wir da machen?
Eine Möglichkeit ist immer, sich gewisse Zuständigkeiten und Verantwortungsbereiche genau anzuschauen und durch das eigene Verhalten - nicht unbedingt mit Worten - die eigene neue Position neu zu definieren.
Manchmal genügt in unserer Kommunikation ein „Ja“ oder ein „Nein“. Ellenlange Erklärungen mögen hilfreich erscheinen und lieb und nett gemeint sein, doch manchmal erschweren sie die Kommunikation mehr als dass die vielen Worte tatsächlich nützlich sind.
„Ja“ und „Nein“ ist klar, eindeutig und richtungsweisend.
„Ja“ heißt „Ja“.
Und „Nein“ heißt „Nein“.
Mit dieser Klarheit kommen wir schon ein ganzes Stück weiter
Zugriff auf uns haben die Menschen um uns herum nur dann, wenn wir für sie erreichbar sind.
Sind wir nicht erreichbar, so können die anderen uns auch nichts fragen und nicht unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen oder an sich binden.
Sehr häufig steckt auf der Beziehungsebene ein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit hinter den an der Oberfläche gesprochenen Worten. Richten wir uns selbst neu aus - zum Beispiel auf unser eigenes Inneres Kind - dann sollten wir uns in unserem Alltag entsprechend verhalten und Situationen meiden, in denen unser Inneres Kind zu kurz kommen könnte.
Wir können anerkennen, dass die Menschen um uns herum gewisse Wünsche und Bedürfnisse haben - und speziell auch uns gegenüber. Doch nur weil die anderen uns gegenüber Vorstellungen und Erwartungen sowie Wünsche und Bedürfnisse haben, heißt dies noch lange nicht, dass wir alle Vorstellungen und Erwartungen und Wünsche und Bedürfnisse erfüllen - wir sind schließlich nicht der Weihnachtsmann.
Uns gut um unser Inneres Kind kümmern
Möchten wir ein Leben in Einklang mit unserem eigenen Herzen leben/führen und entsprechend dem Wohl unseres Inneren Kindes, so sollten wir uns vorrangig um die Wünsche und Bedürfnisse unsere Inneren Kindes kümmern (und nicht um die Wünsche und Bedürfnisse der anderen Menschen).
Die Wünsche und Bedürfnisse, Vorstellungen und Erwartungen der anderen Menschen sind meistens Wünsche und Bedürfnisse sowie Vorstellungen und Erwartungen auf der Ego-Ebene. Wieso sollten wir uns um das Ego des anderen kümmern und dabei unser eigenes Inneres Kind vernachlässigen?
Viele Kinder verhalten sich in ihrer Kindheit genau so.
Unsere Kindheit prägte uns
Als Kind vernachlässigten wir die Wünsche und Bedürfnisse unseres eigenen Inneren Kindes und machten es den Wünschen und Bedürfnissen sowie den Vorstellungen und Erwartungen unserer Eltern recht - und dies war auch gut und richtig so, denn als Kind waren wir ja abhängig von unseren Eltern und wir waren darauf angewiesen, dass unsere Eltern uns ernähren und gut für uns sorgen - und der Preis, den wir dafür zahlten, war, uns anzupassen.
Als Erwachsener macht es keinen Sinn mehr, sich um das Ego der anderen zu kümmern, denn als Erwachsener sind wir von niemandem mehr abhängig. Als Erwachsener können wir selbst einkaufen gehen und wir können selbst Essen zubereiten und kochen. Und wir sorgen auch selbst für ein sicheres Dach über unserem Kopf.
Heute sind wir kein Kind mehr, sondern erwachsen
Und deshalb passen die alten Muster und Verhaltensweisen einfach nicht mehr.
Sich um das Ego der anderen zu kümmern - und dafür die Wünsche und Bedürfnisse unseres eigenen Inneren Kindes zu vernachlässigen - macht also keinen Sinn mehr.
Und sich um das Innere Kind eines anderen Menschen zu kümmern macht auch keinen Sinn, denn jeder Mensch kann sich nur selbst um sein eigenes Inneres Kind kümmern.
Und als empathischer, offener Herzensfeld-Mensch zu fühlen, wie es dem Ego oder dem Inneren Kind des anderen geht, macht auch keinen Sinn, denn dann fühlen wir selbst IN UNS, wie schlecht es dem anderen geht und dann können wir das schöne, kreative, fantasievolle Spiel unseres Inneren Kindes getrost vergessen.
Empathisch den anderen fühlen, kann uns ganz schön mitnehmen
Fühlen wir, wie es dem Ego oder dem Inneren Kind unseres Partners/unserer Partnerin oder unserer Arbeitskollegin geht, so legen uns diese Gefühle komplett lahm - wir sind total außer Gefecht gesetzt, weil wir nur noch mit dem Fühlen der nicht zu uns selbst gehörigen - in den anderen Menschen schwingenden Energien - beschäftigt sind.
Fühlen wir in/bei unseren eigenen Kindern, wie es dem Ego/dem Inneren Kind unseres Kindes geht, so kann uns dies schon sehr mitnehmen. Auch hier ist Vorsicht geboten, sonst setzen wir uns selbst schachmatt.
In Gegenwart unseres Partners/unserer Partnerin schwingen wahrscheinlich ja auch seine/ihre Energien mit im Raum. Unsere ureigenen Energien können wir leichter und besser und klarer kommunizieren, wenn wir alleine sind mit unserem Kind.
Bei gleich schwingenden Energien beider Elternteile ist ja alles kein Problem.
Doch derzeit gibt es ziemlich viele gegensätzliche - ja sogar giftige, toxische - Beziehungen und da ist eine saubere Trennung der Energien vom Papa und von der Mama manchmal ganz sinnvoll und hilfreich.
Es macht auf jeden Fall keinen Sinn, die eigenen Energien durchsetzen und „an den Mann bringen zu wollen“, wenn auch der/die andere seine/ihre eigenen Energien ans Kind adressieren möchte.
Mit schwierigen und problematischen Situationen finden wir umso leichter einen guten Umgang, je eher wir akzeptieren, dass es gerade anders läuft als wir es uns gedacht/gewünscht hatten.
Das bereitwillige Loslassen unserer Vorstellungen ist die Voraussetzung für das Anerkennenkönnen dessen, was ist.
Einen guten Umgang mit Situationen, in denen wir unsere Vorstellungen und Erwartungen haben loslassen müssen, finden wir dann, wenn wir kleine Schritte gehen und viel ausprobieren.
Wir befinden uns ja auf Neuland
Es ist ja anders gekommen als wir es uns gedacht hatten.
Es ist neues, unbekanntes Terrain.
Es ist uns nicht vertraut.
Es ist anders.
Und es gilt, sich in diesem neuen Feld erst einmal neu zu orientieren.
Deshalb erst einmal kleine Schritte gehen.
Ausprobieren.
Rückschläge und Fehler in Kauf nehmen und aus ihnen lernen und andere Schritte/Wege/Möglichkeiten ausprobieren.
Learning by doing.
Achtsam registrieren, was wann unter welchen Rahmenbedingungen schief läuft.
Die Stellschrauben erkennen
Stellschrauben sind zum einen unsere Aufmerksamkeit und unser Fokus.
Und Stellschrauben sind außerdem unsere Gedanken, unsere Projektionen und Unterstellungen sowie die sich selbst erfüllende Prophezeiung.
Denken wir andere Gedanken, so entwickeln sich die Dinge auch anders
Gehen wir mit einer anderen Stimmung an eine Sache heran, so erzielen wir auch andere Resultate/Ergebnisse.
Unsere Energie ist maßgeblich - nicht unser weltliches Handeln und nicht unser Machen und Tun.
Das Seelische und all unsere gedanklichen Annahmen sind die bedeutsamsten Größen für all das, was wir dann als Folge und Konsequenz und Ergebnis und Resultat wahrnehmen.
Das Innen geht dem Außen voraus
Wenn wir einen guten, neuen Umgang mit einer Situation im Beruflichen oder im Privaten (Partnerschaft, Beziehung, Familie) finden wollen, so finden wir den Grundstein für neue weltliche Erfahrungen also in uns selbst und insbesondere in unseren eigenen Gedanken und Annahmen über „was passiert wohl, wenn . . .“
Wir müssen also - um in unserem Leben Grundlegendes zu verändern - alles im Außen vollkommen in Ruhe lassen und uns einfach nur um unser eigenes Innen kümmern - und hierbei insbesondere um unsere Gedanken und Annahmen (im Sinne einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung).
Um hier etwas Ordnung in die ganze Sache zu bekommen, bietet es sich an, die in unserem Kopf herum spukenden Gedanken und Annahmen und Glaubenssätze sich bewusst zu machen und abzufangen und schriftlich aufzuschreiben - um auf diese Weise etwas mehr Klarheit über unsere eigene bisher unbewusste Programmierung zu erhalten.
Insbesondere negative Glaubenssätze können uns - solange diese negativen Glaubenssätze unbewusst sind - sehr ausbremsen, blockieren und lähmen.
Sich Gedanken und Glaubenssätze bewusst machen
In einer Tabelle können wir den alten, negativen Glaubenssätzen, die seit unserer Kindheit in uns schwingen und für unser Kind-Ich Gültigkeit hatten, jetzt, heute neue positive Glaubenssätze/Grundsätze gegenüberstellen und uns jetzt als Erwachsener ganz bewusst neu ausrichten.
Indem wir in uns selbst einen guten neuen Umgang mit uns selbst finden, wird sich dann nach und nach auch das Außen ganz von alleine ebenso wandeln.
Denn das Außen ist stets ein Spiegel unseres Innen - es kann niemals anders sein.
Herzlichst
Dein
Björn Geitmann
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