Ganz bei sich selbst zu sein ist ein Ausdruck von Selbstliebe. Kinder können ihre eigene Selbstliebe nur dann entwickeln und erfahren, wenn sie Zeiten und Räume und Möglichkeiten und Gelegenheiten haben, ganz bei sich zu sein. Wenn Kinder vollkommen selbstversunken in ihrer eigenen Spielblase spielen, dann sind sie ganz bei sich - und dies ist wunderschön und sehr, sehr wertvoll.Dann sind die Kinder mit sich selbst in Kontakt.
Dann sind die Kinder mit sich selbst in Berührung.
Dann sind sie mit sich selbst in Liebe verbunden
Wenn Kinder in ihrer Spielblase selbstversunken spielen
Mit dem selbstversunkenen Spiel in der Spielblase ist gemeint, dass beispielsweise die kleinen, dreijährigen Kinder draußen in der Sandkiste spielen und das Matschen und Kleckern mit Wasser und Sand ausprobieren, kennenlernen, erfahren und erforschen.
Sie probieren aus, was geht.
Sie lernen kennen, was wie funktioniert.
Sie erleben und erfahren ihren eigenen Körper in Interaktion mit den Dingen und Phänomenen dieser Welt.
Ältere Kinder können ebenso selbstversunken in einer Spielblase spielen, beispielsweise, wenn sie Rollenspiele zusammen mit anderen Kindern spielen und in die Fantasiewelten von Feen und Einhörnern eintauchen.
Und auch Hobbys wie das Erlernen von Jonglieren, das Spielen und Toben im Wald und das Bauen von Baumhäusern, das Klettern auf Bäume und das Spielen am Waldbach sind Kinderwelten/Spielblasen, in denen die Kinder mit sich selbst und mit ihrem eigenen Körper und mit ihrem eigenen Sein in Liebe/in Selbstliebe verbunden sind.
Die Kinder in ihrem Spiel bezeugen
Wenn wir als Eltern dem dreijährigen Kind dabei zuschauen, wie es in der Sandkiste spielt, so ist es eine hohe Kunst, die Verbindung des Kindes mit sich selbst zu fördern, zu unterstützen und aufrecht zu erhalten.
Es passiert nur allzu leicht, dass das Kind Kontakt aufnimmt zu uns als Erwachsenem und dabei seine eigene, innere Verbindung mit sich selbst opfert/verliert.
Dann „kümmert sich das Kind um uns“ - doch das ist irgendwie falsch - denn das Kind soll ja lernen, sich gut um sich selbst zu kümmern.
Die Feinheiten einer Begleitung in Herzensfeld-Liebe
Wenn wir einfach nur da sitzen und Langeweile haben, dann wird das Kind Kontakt zu uns aufnehmen und für uns „für gute Unterhaltung“ sorgen.
Wenn wir „etwas vorhaben“, dann kann auch das Kind ganz in Ruhe und mit einem guten Gewissen seinen eigenen Tätigkeiten und seinem eigenen Spiel nachgehen.
„Etwas vorhaben“ bedeutet, dass wir nicht nur auf der Geist-Ebene das Kind in seinem schönen, tiefen Spiel bezeugen, sondern dass wir auch unserem eigenen Ego eine Beschäftigung anbieten. Bieten wir selbst unserem eigenen Ego keine Beschäftigung an, dann ruft unser eigenes Ego im Energetischen so laut und so vehement nach Unterhaltung, dass sich unser Kind um unser „arbeitsloses“ Ego kümmert.
Eine ganz einfache Beschäftigung für unser eigenes Ego könnte beispielsweise sein, dass wir „so nebenbei einen Apfel essen“. Wir können uns mit dem Apfelessen seht viel Zeit lassen, denn diese Tätigkeit dient ja nur unserem Ego als Beschäftigung, damit es etwas vor hat, damit es etwas zu tun hat und damit unser Kind ganz in Ruhe in der Sandkiste spielen kann.
Wir können auch etwas anderes machen, wie zum Beispiel die Löwenzahn- bzw. Pusteblumen einsammeln. Wichtig ist, dass es eine unwichtige, bedeutungslose Tätigkeit ist.
Mögliche Fallstricke und Fehler
Sobald wir einer Tätigkeit nachgehen, die uns wichtig ist, wird das Kind dies bemerken. Es wird mental-telepathisch-energetisch spüren/wahrnehmen/fühlen, dass wir „etwas Wichtiges“ machen und wird dann an dem, was so wichtig ist, teilhaben wollen. Dafür wird es sein eigenes Spiel abbrechen und wird mit uns „das Wichtige“ machen wollen - ganz so wie wir.
Und auch wenn wir beispielsweise die Zeitung lesen ist dies äußerst unglücklich, denn dann „sind wir weg“ - dann sind wir in der Zeitung und bezeugen nicht mehr unser Kind in seinem Spiel.
Und wenn wir an unserem Laptop arbeiten, dann sind wir ebenfalls weg und verlieren den Kontakt des Bezeugens gegenüber unserem Kind.
Auch wenn wir Telefonieren wollen, wird hierbei unser Kind die Wichtigkeit unseres Vorhabens spüren und sein eigenes Spiel abbrechen und uns „stören“.
Es ist wirklich eine hohe Kunst, einen anderen Menschen ganz bei sich sein zu lassen und dieses „bei sich selbst sein“ optimal zu fördern.
Es geht darum, den anderen - egal ob Kind oder Erwachsener - in seinem eigenen Machen und Tun liebevoll zu unterstützen und zu begleiten - nicht durch „dabei sein und mitmachen“, sondern durch eine Abwesenheit auf der Ego-Ebene, eine Abwesenheit auf der Ebene des Körperlichen (Bewusstseinsebene) und zugleich durch eine Anwesenheit auf der Ebene des Geistigen (Gewahrseinsebene, Bezeugen).
Es ist wirklich sehr erfüllend, wenn wir diese „Technik“ beherrschen.
Denn dann kommen wir selbst durch den anderen zum Ausdruck.
Ein Aspekt von uns selbst (von unserem SELBST) kommt durch den anderen zum Ausdruck
Wir brauchen gar nicht selbst in der Sandkiste mit Wasser zu spielen, denn das Spiel unseres Kindes ist unser eigenes Spiel.
Und unsere eigene Selbstliebe fließt von uns zu unserem Kind hin und durch das Kind hindurch und wieder zu uns zurück.
Und so wie wir erlauben, dass unser Kind mit sich selbst in Liebe verbunden ist, so sind wir durch das Bezeugen unseres Kindes in Liebe mit uns selbst verbunden.
Herzensfeld-Menschen liebe diese Art und Weise des sozialen Miteinanders.
Mit dieser inneren Haltung ist es uns sogar möglich, es zu genießen, wenn auf der Autobahn ein Porsche an uns vorbei rauscht. Wir selbst sitzen in dem Porsche - ein Aspekt unseres SELBST.
Unser Ego wäre neidisch oder eifersüchtig oder empört oder würde sich zu irgendeinem Kommentar hinreißen lassen.
Doch auf der Geist-Ebene können wir aus unserem SELBST heraus uns einfach freuen und bezeugen, wie viel Spaß und Freude das Fahren eines Porsche macht.
In dem Porsche sitzt „ein Kind in seiner Spielblase“ und spielt selbstversunken sein Spiel „Porsche fahren“. Und wir können dies bezeugen und uns daran erfreuen.
Jeder ist ganz bei sich und zugleich sind alle zusammen
Bei uns zuhause ist parallel zu unserem spielenden Kind in der Sandkiste es auch möglich, dass wir selbst „Gartenarbeit spielen“ und die Blumen begießen, wenn es uns nicht so wichtig ist, wenn wir uns nicht so sehr auf unsere Arbeit konzentrieren/fokussieren müssen und wenn es für uns selbst ein Spielen ist (Geist-Ebene, Inneres Kind). Es sollte für uns selbst ebenso ein unbekümmertes, fröhliches, leichtes Spielen sein wie das Spielen unseres Kindes. Und wenn wir parallel zu unserem eigenen „Spiel“ immerzu unser Kind mit seinem Spiel mit im Blick haben und im Gewahrsein bezeugen, dann ist alles in bester Butter und unser Kind fühlt sich „gesehen“ und geliebt. Unser Kind fühlt uns spürt, dass wir es mit den Augen unseres Herzens sehen und mit den Ohren unseres Herzens hören/wahrnehmen.
Und dies ist wunderschön für unser Kind und bietet genau die Geborgenheit und Sicherheit, die es braucht - frei von Abhängigkeit.
Dem Kind Aufmerksamkeit schenken
„Dem Kind Aufmerksamkeit schenken“ bedeutet nämlich nicht, dem Kind ständig auf der Ego-Ebene/Bewusstseinsebene Aufmerksamkeit zufließen zu lassen. Dann würde eine Abhängigkeitsbeziehung entstehen.
Sondern „dem Kind Aufmerksamkeit schenken“ bedeutet, aus dem Herzen heraus das Kind zu sehen, aus dem Geist heraus das Kind zu bezeugen und auf der Ebene von Gewahrsein das Kind in Liebe wohlwollend wahrzunehmen.
Wir nehmen unser Kind „aus den Augenwinkeln heraus wahr“.
Jemanden aus den Augenwinkeln heraus wahrnehmen
Diese Wahrnehmung aus den Augenwinkeln heraus „ist wahre Liebe“.
Wenn wir in der Disco tanzen oder uns in einem Café einen Kaffee gut schmecken lassen und dabei einen anderen Menschen, den wir ganz attraktiv finden, aus den Augenwinkeln heraus „anschauen“, dann knistert da etwas, dann fließt da die Energie der Liebe, dann flirten wir, dann passiert da etwas.
Wenn wir den anderen direkt anschauen würden, dann „töten“ wir etwas - frei nach dem Motto „wenn Blicke töten könnten“.
Der direkte Blick ist die Ebene von Bewusstsein und dies ist die Ebene unseres Ego.
Der indirekte Blick ist die Ebene von Gewahrsein und dies ist die Ebene unseres Herzens/Geistes.
Auf der Ebene von Bewusstsein begegnen wir der Ego-Liebe - die „braucht“, die „haben will“, die „besitzen will“, die „erobern will“, die überhaupt „etwas will“. Die Liebe des Ego basiert auf Abhängigkeit und Bedürftigkeit.
Und auf der Ebene von Gewahrsein begegnen wir der „unsichtbaren Liebe“ - der wahren Liebe, der Liebe unseres Herzens. Hierzu gehört flirten, aus den Augenwinkeln schauen, zwinkern, blinzeln, schelmisch gucken und dabei den anderen stets frei lassen. Die Liebe des Herzens basiert auf Freiheit.
In unserem Alltag mit unseren Kindern erschaffen wir Abhängigkeiten, wenn wir Aufmerksamkeit auf der Ego-Ebene (Bewusstseins-Ebene) geben.
In unserem Alltag mit unseren Kindern fördern wir Freiheit, Eigenständigkeit, Selbständigkeit und Selbstliebe, wenn wir Aufmerksamkeit auf der Herz-Ebene/Geist-Ebene (Gewahrseins-Ebene) schenken.
Auch unser Kind nimmt uns im Gewahrsein wahr
Unser Kind nimmt auch uns parallel zu seinem Spiel in der Sandkiste die ganze Zeit aus seinen Augenwinkeln heraus wahr. Es hat uns immerzu im Blick und bezeugt uns (unbewusst) in unserem Spiel (z.B. die Blumen begießen) bzw. bei dem, was wir gerade machen/tun. Und es bemerkt, ob wir noch da sind.
Wenn wir weggehen würden, so würde unser Kind unsere Abwesenheit sofort bemerken und sein Spiel beenden und nach uns schauen.
Wir müssen also schon ganz gerne in dem Wahrnehmungsfeld unseres Kindes sein und bleiben, sodass es uns wahrnehmen und bezeugen kann.
Und hierbei reicht es eben nicht aus, dass unser Kind uns auf der Formebene des Körperlichen wahrnehmen kann, sondern unser Kind möchte uns auch auf der geistig-seelischen Ebene wahrnehmen können. Unser Kind möchte unsere Anwesenheit und Präsenz (Geist, Herz) fühlen und spüren und wahrnehmen können.
Die beiden Ebenen Ego und Geist auf dem Schirm haben
Deswegen sind Handys ein absolutes No-Go, wenn unsere Kinder friedlich in ihrer Spielblase spielen.
Wenn wir auf’s Handy gucken, „dann sind wir weg“, dann sind wir nicht mehr da, dann ist unser Körper nur noch eine unbeseelte, leere Hülle - weil wir mit unserer Aufmerksamkeit nicht mehr präsent sind im Hier und Jetzt. Unser Handy hat uns weggebeamt an einen Ort und hin zu anderen Menschen und hin zu anderen Problemen, die mit dem Hier und Jetzt und mit dem Spiel des Kindes überhaupt nichts zu tun haben.
DA SEIN ist so, so, so wichtig für unsere Kinder
Wobei dieses Dasein eben nicht bedeutet, die Aufmerksamkeit des Kindes zu binden und auf sich selbst zu lenken, sondern die Kunst eines gesunden Daseins (Dasein = Herz = Geist = wahr Liebe) geht einher mit der Abwesenheit unseres Bedürfnisses nach Aufmerksamkeit (Ego = Bedürftigkeit).
DASEIN geht einher mit der Abwesenheit des Bedürfnisses nach Aufmerksamkeit
Für uns als Herzensfeld-Mensch ist es wundervoll, insbesondere für die uns liebsten Menschen (für unsere eigenen Kinder und für unsere Partnerin/unseren Partner) auf diese Art und Weise da zu sein.
Ego-Menschen ticken anders
Ego-Menschen haben immerzu und ständig ein großes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit.
Und deswegen können Ego-Menschen andere Menschen auch nicht in Ruhe lassen.
Deswegen haben Ego-Menschen - sobald sie anderen Menschen begegnen - ein existenzielles Bedürfnis nach Aufmerksamkeit.
Und deswegen können Ego-Menschen ihre eigenen Kinder auch nicht in Ruhe spielen lassen, sondern verlangen immerzu danach, von ihren Kindern beachtet werden zu wollen.
Und unsere Kinder spüren dies und bedienen dies.
Unsere Kinder kümmern sich sofort um unser Bedürfnis nach Aufmerksamkeit
Wenn unsere Kinder uns zu aufdringlich sind und ständig etwas von uns wollen, dann liegt dies nicht an unseren Kindern, sondern dann ist dies ein klarer Hinweis für ein Selbstliebe-Problem bei uns selbst.
Unsere Kinder „zeigen und beweisen uns“, dass sie uns lieben, indem sie ständig etwas von uns wollen und uns immerzu brauchen, weil wir uns selbst von uns selbst und in uns selbst ungeliebt fühlen.
Klar - dahinter steht die fehlende Liebe unserer Eltern damals in unserer Kindheit.
Und tragischerweise geben genau dasselbe Programm heute an unsere eigenen Kinder weiter (meistens ohne dies zu bemerken), sodass auch unsere eigenen Kinder mit der fehlenden Liebe von uns als Eltern aufwachsen.
Die Liebe, die es braucht, ist Selbstliebe auf der Herzensfeld-Ebene
Die Selbstliebe des Ego ist nicht gemeint.
Dies wäre eine sehr egoistische und egozentrische Selbstliebe.
Sondern gemeint ist die Herzensfeld-Selbstliebe, bei der wir uns selbst auf der Ego-Ebene des Körperlichen aus unserem Geist heraus annehmen, bejahen und lieben.
Das Zusammenleben von Herzensfeld-Menschen und Ego-Menschen kann problematisch sein
Herzensfeld-Menschen haben ein Problem, wenn sie mit Ego-Menschen in einer Beziehung/Partnerschaft zusammenleben, weil Herzensfeld-Menschen dem anderen das Geschenk der Verbundenheit mit sich selbst machen, weil Ego-Menschen aber auch in ihrem eigenen Innen nicht mit ihrem Herzen, nicht mit ihrem Inneren Kind und nicht mit ihrem Geist verbunden sind, sondern mit ihrem Ego, mit ihrem Verstand, mit ihren Gedanken, mit ihren Vorstellungen, mit ihren Erwartungen, mit ihren Werten und mit ihren Glaubenssätzen.
Herzensfeld-Menschen liegt es am Herzen, dass jeder Mensch in Herzensfeld-Selbstliebe mit sich selbst (mit dem eigenen Inneren Kind, mit dem eigenen SELBST) verbunden ist. Wenn nun jedoch Ego-Menschen innerseelisch mit ihren Gedanken verbunden sind, dann kann der Herzensfeld-Mensch sich nicht DURCH den anderen mit sich selbst verbinden.
Und dies macht ihn krank.
Dies macht ihn krank, weil ausgerechnet der Mensch, den der Herzensfeld-Mensch liebt, für seine eigene Selbstliebe eine Blockade ist - eine dicke, feste, große, hohe Staumauer - eine unüberwindbare Dornenhecke.
Dies ist dann eine giftige, toxische Beziehung.
Weil, wenn der Herzensfeld-Mensch sich mit seinem Partner/mit seiner Partnerin verbindet, dann verbindet er/sie sich im anderen mit der Ebene von seinen/ihren Gedanken. Und diese Gedanken trennen dann den Herzensfeld-Menschen von sich selbst ab.
Entsprechend dem Prinzip „Gegensätze ziehen sich an“ können wir all überall sehen, dass viele ungleiche Paare in einer Liebesbeziehung zusammenleben und das sich eben genau nicht die Menschen getroffen haben nach dem Grundsatz „Gleich zu Gleich gesellt sich gern“. Es muss also einen Sinn haben, dass alles so „schwer“ und „mühsam“ und „anstrengend“ ist. Und den hat es auch, denn genau diese ungleichen Beziehungen bieten maximale Erkenntnis- und Entwicklungsmöglichkeiten.
Phänomenalerweise gibt es Beziehungen, in denen schwingt die Energie von Liebe, obgleich die Beziehung so giftig/toxisch ist. Und deswegen kommt man da dann auch so schwer wieder raus - soll man ja auch gar nicht, wir sollen uns ja entwickeln und innerlich über uns hinaus wachsen.
Herz-Schmerz
Da ist also einerseits die Verbindung in Liebe.
Und andererseits besteht eine toxische Verbindung mit Krankheit und Schmerz.
Das Herz liebt auf der Ebene der Liebe.
Und auch das Ego kommt voll auf seine Kosten, weil der Ego-Schmerzkörper immerzu gut genährt wird mit Drama und Schmerz.
DURCH den anderen fühlen wir also gleichzeitig Liebe/Verbundenheit und Schmerz/Trennung.
Wer spielt welches Spiel?
Das Kernproblem hierbei ist, dass das „Spiel“ des Ego-Partners nicht das Spielen mit sich selbst ist (so wie das Kind in der Sandkiste), sondern das „Spiel“ des Ego-Partners ist „Beziehung leben“ und hierzu gehört vor allem und insbesondere „dem anderen Aufmerksamkeit schenken und vom anderen Aufmerksamkeit bekommen“.
Dieses „sich einander Aufmerksamkeit schenken“ ist „das Spiel“ in Beziehungen auf der Ego-Ebene.
Und wenn der Herzensfeld-Partner dann sich selbst Aufmerksamkeit schenken möchte, weil er/sie Lust hat, in Herzensfeld-Selbstliebe mit sich selbst verbunden zu sein - auch in Gegenwart des Partners/der Partnerin, dann ist der Ego-Partner traurig, ärgerlich oder wütend, weil er/sie sein/ihr Spiel „Beziehung leben und sich gegenseitig Aufmerksamkeit schenken“ nicht leben/nicht spielen kann/darf.
Wenn wir als Herzensfeld-Mensch es unserem Ego-Partner recht machen, dann spielen wir sein/ihr Spiel eben mit und schenken dem anderen unsere Aufmerksamkeit - doch dann vernachlässigen unser eigenes Spiel, uns selbst Aufmerksamkeit zu schenken.
Und wenn wir es uns selbst recht machen, dann guckt der/die andere in die Röhre.
Die Aufmerksamkeit, die wir vom anderen bekommen würden, wäre Aufmerksamkeit auf der Ego-Ebene.
Die Aufmerksamkeit, die wir uns selbst geben würden, wäre Aufmerksamkeit auf der Herzensfeld-Selbstliebe-Ebene.
Es gibt qualitative Unterschiede bei der Energie von Aufmerksamkeit
Das Spiel „dem anderen Aufmerksamkeit schenken“ ist nicht das Spiel der Herzensfeld-Menschen.
Das Spiel „sich selbst Aufmerksamkeit schenken“ ist nicht das Spiel des Ego.
Als Herzensfeld-Mensch können wir lange darauf warten, von dem Ego-Partner in unserem Spiel bezeugt zu werden. Es wird einfach nicht geschehen - zumindest nicht auf der Geist-Ebene.
„Retten“ können wir uns nur dann, wenn wir uns in unserem eigenen Spiel - ganz gleich was wir spielen - stets selbst bezeugen und uns selbst unsere Aufmerksamkeit zufließen lassen.
Die wirklich hohe Kunst hierbei ist, dass wir als Herzensfeld-Mensch uns selbst unsere eigene Aufmerksamkeit zufließen lassen, auch dann, wenn wir anderen Menschen unsere Aufmerksamkeit zufließen lassen.
Wer diese Kunst beherrscht, ist fein raus, ist aus dem Schneider und hat auf der ganzen Linie gewonnen.
Sich selbst Aufmerksamkeit schenken beim dem anderen Aufmerksamkeit schenken
Die enorm große Schwierigkeit hierbei ist, dass, wenn wir auf der Ego-Ebene anderen Menschen unsere Aufmerksamkeit zufließen lassen, diese Energie so sehr im Vordergrund steht, dass wir die Aufmerksamkeit auf der geistigen Ebene aus dem Blick verlieren und vergessen - und damit uns selbst vergessen und verlieren.
Wenn wir eine schöne Blume bezeugen, dann können wir wahrnehmen, wie wir der Schönheit der Blume unsere Aufmerksamkeit zufließen lassen.
Wenn wir uns jedoch über einen anderen Menschen ärgern und aufregen, dann verschluckt uns dieser Ärger und wir verlieren die Ebene des Geistes und des Bezeugens aus dem Blick. Und damit verlieren wir uns selbst und unsere innere Herzensfeld-Verbindung bricht ab.
Wir verlieren uns nur all zu leicht ans Ego
Und weil es so ist, dass alle Menschen ein Ego haben und weil wir uns in jeder Begegnung mit anderen Menschen sehr leicht an diese Ego-Energien verlieren, deswegen leben die Mönche zurückgezogen von der Zivilisation im Kloster und meditieren dort liebend gerne alleine in Stille vor sich hin.
Wir können uns „die Gefahr des sich selbst Verlierens“ jetzt bewusst machen und in den kommenden Situationen üben, die Herzensfeld-Verbindung auf der geistig-seelischen Ebene in uns auch dann zu halten/zu bewahren/zu fühlen, wenn wir anderen Menschen begegnen und insbesondere, wenn wir uns über andere Menschen ärgern und aufregen.
Mit den unterschiedlichen Energiefeldern einen individuellen Umgang finden
Ein Kind mit seinem Inneren Kind in seiner Spielblase frei spielen zu lassen, das ist ja ist wunderschön.
Einen geliebten Menschen in seinen Ego-Energien - die meistens Drama, Schmerz und Probleme sind - weiterhin schwingen zu lassen und dabei selbst in Liebe Herz und Geist zu sein und zu bleiben, ist eine mega Herausforderung.
Aus einem ganz natürlichen inneren Impuls heraus, möchten wir „dem anderen helfen“, doch genau damit agieren wir kontra produktiv und machen alles nur noch viel schlimmer.
Erlauben.
„Ja“ sagen.
Selbst die eigenen Vorstellungen von einem „anders“ loslassen.
Das ist die große Kunst.
Die Kunst des Bezeugens auf der Ebene von Bewusstsein (Ego) und von Gewahrsein (Geist/Herz)
Der große Shift für uns selbst in unserem Innen sowie der Weg hin zu unserem dauerhaften Frieden in uns selbst ist also, das (destruktive) Machen und Tun und Wirken des Ego anderer Menschen ebenso bejahend zu bezeugen wie wir auch das schöne Spielen des Inneren Kindes unseres eigenen Kindes oder auch anderer Menschen bezeugen.
Das Bezeugen des schönen Spiels des Inneren Kindes fällt uns natürlich sehr leicht.
Das Bezeugen der Ego-Spielereien des Ego fällt uns natürlich eher schwer, weil das Ego sehr viel Schmerz verursacht und weil wir es dann „anders“ haben wollen.
Doch es ist, wie es ist.
Wäre es nicht so, wie es ist, würden wir uns ja nicht ärgern, nicht grämen und wir würden nicht hadern.
Es ist so - und die Kunst ist, dies zu bezeugen und zu der Tatsche „Ja“ zu sagen.
Bezeugen auf der Ebene von Gewahrsein ist Liebe
Das Bezeugen des schönen Spiels des Kindes in der Sandkiste fällt uns leicht.
Bezeugen wir das schöne Spiel des Kindes auf der Ebene von Bewusstsein, so laufen wir Gefahr, die Aufmerksamkeit des Kindes auf uns zu ziehen, das Kind abzulenken und damit das schöne Spiel zu zerstören. Es ist also sogar beim Bezeugen der schönen Dinge elementar wichtig, sie auf der Ebene von Gewahrsein zu bezeugen, damit das Schöne auch weiterhin schön sein und bleiben kann/darf.
Es ist ganz genauso wie bei den Heinzelmännchen von Köln. Sie verrichten so lange treu und eifrig ihre Dienste, wie wir alles nur im Gewahrsein wahrnehmen (Geist, Herz, Liebe). In dem Moment, in dem wir die Heinzelmännchen mit unseren körperlichen Augen sehen und auf der Ebene von Bewusstsein wahrnehmen, machen wir alles kaputt - unser Ego war neugierig, hat seine Neugierde befriedigt und hat damit alles (die Liebe) zerstört.
Beim Bezeugen der Dinge, die das Ego so macht, geht es nun erst recht darum, all das Drama und all den Schmerz und all die Probleme aus unserem Gewahrsein heraus wahrzunehmen und zu bezeugen - auf der Ebene unseres Geistes. Dies ist dann vergleichbar mit der peripheren Wahrnehmung. Wir nehmen das, was passiert, nur aus den Augenwinkeln heraus wahr.
Wahrnehmung auf der Bewusstsein-Ebene und auf der Gewahrseins-Ebene
Unsere Wahrnehmung auf der Ebene von Bewusstsein (Ego) ist unsere Wahrnehmung mit den körperlichen Sinnen Sehen (Augen), Hören (Ohren), Riechen (Nase), Schmecken (Mund) und Tasten/Fühlen (Haut). Diese Art der Wahrnehmung führt dazu, dass wir das, was wir wahrnehmen, in uns aufnehmen. Es erfüllt uns - was bei schönen Eindrücken und Erlebnissen natürlich sehr bereichernd ist.
Unsere Wahrnehmung auf der Ebene von Gewahrsein (Geist/Herz) ist unsere Wahrnehmung mit „den Sinnen unseres Herzens“. Dies bedeutet: mit dem Herzen sehen (Herz), mit dem Herzen hören (Herz), mit dem Herzen riechen (Herz), mit dem Herzen schmecken (Herz) und mit dem Herzen tasten/fühlen (Herz). Diese Art der Wahrnehmung führt dazu, dass wir das, was wir wahrnehmen, bezeugen, in seiner Existenz anerkennen und vom Herzen her sagen: „Ja, so ist es jetzt“. Dies wiederum beinhaltet, dass wir das Wahrgenommene segnen, ihm seine Daseinsberechtigung geben und es mit der Liebe unseres Herzens erlauben zu sein.
Das Wahrgenommene bleibt wo es ist - außerhalb von uns selbst. Denn wir selbst sind ja das wahrnehmende Bewusstsein (Geist, SELBST) und das, was wir wahrnehmen, spielt sich auf der Formebene (Körper, Ego, Dinge, Situationen, Geschehnisse, Ereignisse, Situationen, Verhaltensweisen, Welt) ab. Uns selbst erfüllt unsere eigene Präsenz, unser innerer Frieden, unsere Stille in uns selbst, unser „Ja“ zu unserem Geist-Sein und unser Liebe-Sein/Frieden-Sein.
Außerhalb von uns als Geist, Sein, Bewusstsein, Liebe-Sein, Frieden, Stille ist die Welt erfüllt von dem Drama, das wir aus unserem Geist heraus bezeugen.
Wenn wir erkannt haben, dass wir selbst mit unserem ICH in Wirklichkeit GEIST SIND, dann fällt es uns leicht, alles, was auf der Ego-Ebene passiert, als nicht mehr als zu unserem ICH dazu gehörig zu empfinden.
Dieses ICH als GEIST ist unser SELBST
Dieses SELBST ist sozusagen unser „neues ICH“.
Das „alte Ich“ und das ICH und das DU, die wir im normalen Sprachgebrauch und in der Kommunikation mit anderen Menschen gebrauchen, ist unser ICH auf der Ego-Ebene - es ist unsere Ego-Ich-Identifikation.
Dieses Ego-Ich sind wir als ein Mensch, als eine Person mit einem Namen und mit einer Geschichte, mit Vergangenheit und Zukunft, mit Vorlieben und Neigungen, mit Hobbys, mit Vorstellungen und Erwartungen, mit Glaubenssätzen und Prägungen und Konditionierungen, mit Werten, Ansichten und Meinungen.
Wir als SELBST haben keinen Namen
Wir als SELBST sind keine Person und kein Mensch.
Und wir als SELBST haben auch keine Lebensgeschichte, keine Vergangenheit und keine Zukunft.
Wir als SELBST sind universales Bewusstsein, das jenseits aller Zeit existiert und immer da war, da ist und da bleiben wird.
Es wurde niemals geboren und es wird niemals sterben.
ES IST.
Dieses universale Bewusstsein (Geist) kann selbst nichts machen oder tun.
Für das Machen und Tun braucht das universale Bewusstsein einen Körper, der von einem Ego gesteuert/benutzt/gelenkt wird.
Und dann kann das universale Bewusstsein dem Ego dabei zuschauen, wie das Ego das umsetzt, was ihm vom universalen Bewusstsein aufgetragen worden ist - und wie es dem Ego dabei geht und wie es sich dabei fühlt.
Das Leben aus dem Geist heraus betrachten ist ein ganz neue Perspektive
Und so wie wir selbst als universales Bewusstsein (Geist) uns selbst bei dem, was wir in unserem Leben so machen und tun, zuschauen und es bezeugen können, so können wir als liebevolle Eltern eben aus unserem Geist (universales Bewusstsein, SELBST) heraus auch leicht unserem Kind beim Spielen in der Sandkiste in seiner Spielblase zuschauen - und uns an dem schönen Spiel erfreuen.
Denn das gesunde Kind in der Sandkiste hat noch kein fertig ausgebildetes Ego, dass ihm „künstliche“ Probleme macht, das Drama inszeniert und das Schmerz erschafft.
Das gesunde Kind in der Sandkiste spielt einfach schön - so wie Kinder eben spielen - von Herzen, kreativ, fantasievoll, frei, neugierig und experimentell. Es probiert aus, lernt beim Spielen, macht echte Erfahrungen und fördert und fordert sich selbst in seiner natürlichen Entwicklung.
Die anderen ganz bei sich sein zu lassen ist für uns als Ego sehr schwer und nahezu unmöglich.
Die anderen ganz bei sich sein zu lassen ist für uns als Geist/Herz eine Wonne, eine große Freude, das natürlichste von der Welt - und das einfachste von der Welt - denn so, wie wir selbst gerne in Liebe/Selbstliebe bei uns selbst sind, so darf auch unser Kind und so darf auch unser Partner/unsere Partnerin in Liebe/Selbstliebe bei sich selbst sein.
Und wir freuen uns und fühlen einfach nur große Dankbarkeit.
Herzlichst
Dein
Björn Geitmann
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